Dieser Blog bietet Ihnen eine Zusammenfassung unserer TIS-Studie „2023 Treasury Priorities & Opportunities“. Zur vollständigen Analyse der Umfrage gelangen Sie hier. (Studie auf Englisch)
Ende letzten Jahres hat TIS erneut eine umfassende Studie mit US-Finanz- und Treasury-Experten aus Unternehmen aller Größen und Branchen durchgeführt. Ziel dabei war es, die unterschiedlichen Sichtweisen auf eine Reihe wesentlicher Themen zu erfassen, darunter die Implementierung und Nutzung von Finanz- und Treasury-Technologien, die Personalplanung, strategische und operative Erwartungen, sowie allgemeine Trends.
Im Fokus:
- Operative Aspekte der Arbeit des Treasury
- Personalplanung und Entwicklungspläne von Treasury-Abteilungen
- Investitionen in Treasury-Technologien
- Cash Forecasting-Schwerpunkte und Workflows
Geantwortet haben über 250 Fachleute auf rund 30 Fragen. Alle Befragten sind entweder in Treasury oder Finance tätig und arbeiten für Unternehmen mit Hauptsitz in den USA, wobei die meisten dieser Unternehmen auch international agieren. 34% der Unternehmen erwirtschaften einen Jahresumsatz von 100 Mio.–1 Mrd. USD. Weitere 34% haben einen Jahresumsatz von 1 Mrd.–10 Mrd. USD. 14% der befragten Unternehmen erwirtschaften einen Umsatz von über 10 Mrd. USD und 18% weniger als 100 Mio. USD. Die Umfrage ist branchenübergreifend repräsentativ: Bau- und Fertigungsunternehmen machen über 27% aller Befragten aus. Weitere 40% entfallen auf Unternehmen aus den Bereichen Software, Bildung, Versicherungen, Einzelhandel und Automobilindustrie.
Die Verantwortung des Treasury steigt, Investitionen in Mitarbeiter und Technologien sind geplant
Trotz des starken wirtschaftlichen Gegenwinds und aktueller Marktunsicherheiten plant eine beträchtliche Anzahl von Treasury-Abteilungen eine Aufstockung des Teams (48%) und die Einführung neuer Technologien. Nur 3% der Befragten gaben einen geplanten Personalabbau an. Über 50% der Befragten planen in neue Technologien für das Cash Management und den Zahlungsverkehr zu investieren.
Dies sollte für die Verantwortlichen eine beruhigende Nachricht sein, insbesondere vor dem Hintergrund von Budgetkürzungen und Entlassungen, wie sie sich in der in der letzten Zeit bei einigen US-basierten Unternehmen beobachten ließen. Der Einsatz neuer Technologien und die Aufstockung der Teams werden allerdings begleitet von einer Reihe neuer Verantwortlichkeiten und gestiegenden Erwartungen seitens der Unternehmensleitung: 77% der befragten Experten gaben an, dass ihre Aufgaben kurz- bis mittelfristig zunehmen werden, während nur 2% der Meinung sind, dass ihre Arbeitsbelastung abnehmen werde. Offenbar wird von vielen Treasury-Teams erwartet, dass sie vermehrt „strategische“ Funktionen ausführen und/oder zu diesen beitragen. Auf die Frage, ob das Treasury von der Geschäftsleitung eher als „operativ“ oder „strategisch“ angesehen wird, wählten 48% der Befragten die strategische und 52% die operativen Rolle.
Eine weitere interessante Erkenntnis gilt dem wachsenden, entweder direkten oder auch indirekten Einfluss von Treasurern auf die Bereiche Accounts Receivable (AR) sowie Accounts Payable (AP). Im Durchschnitt haben 69% bzw. 67% der befragten Treasurer ein gewisses Maß an Kontrolle über diese Vorgänge, wobei die Unterschiede zwischen Unternehmen verschiedener Größen und Branchen gering waren.
Cash Forecasting ist oberste Priorität
Obwohl Cash Management und Forecasting seit langem zu den Standardaufgaben im Treasury gehören, zeigen unsere Daten, dass diese Verantwortungen im vergangenen Jahr noch stärker in den Fokus gerückt sind.
Seit Anfang 2022 haben mehrere große Treasury-Studien in den USA, darunter AFP’s 2022 Strategic Role of Treasury Survey und Strategic Treasurer’s 2021 Treasury Perspectives Survey, ergeben, dass Cash Management, Forecasting und Working Capital-Projekte zu den Top-Prioritäten der Treasury-Teams gehören. Unsere Studie bestätigt diese Ergebnisse und zeigt, dass Cash-Management-Technologie die höchste Priorität bei neuen Software-Investitionen hat. Darüber hinaus wurden Cash-Management-Fähigkeiten als wichtigster Bereich für die berufliche Entwicklung von Treasury-Teams genannt.
Was Cash Forecasting betrifft, so lag ein Hauptaugenmerk der Befragung darauf, mehr über die verschiedenen Prognose-Workflows und -Strategien zu erfahren, die von Treasury-Gruppen und Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen eingesetzt werden. Wir fanden heraus, dass fast die Hälfte der Befragten ein TMS für das Cash Forecasting verwendet, 20% nutzen ein ERP-System und fast 30% verlassen sich auf Excel-Tabellen. Während Excel nach wie vor überwiegend von kleineren Teams verwendet wird, war der Einsatz von TMS- und ERP-Produkten bei Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen Dollar wesentlich üblicher.
Was den bevorzugten Forecasting-Zeitraum betrifft, so konzentrierten sich 27 % der Teams auf monatliche Prognosen, während 38 % wöchentliche Analysen und 25 % tägliche Analysen bevorzugten. Im Allgemeinen ist es bei kleineren Unternehmen im Vergleich zu großen nur halb so wahrscheinlich, dass sie tägliche Prognosen erstellen. Dafür ist aber die Wahrscheinlichkeit doppelt so hoch, dass sie vierteljährliche Forecasts nutzen. Bei größeren Unternehmen werden Cash Forecasts in der Regel über mehrere Zeiträume hinweg durchgeführt, beispielsweise täglich, wöchentlich und monatlich. Insgesamt betrachtet stellen allerdings wöchentliche Prognosen sowohl größen- als auch branchenübergreifend den beliebteste Analysezeitraum der befragten Unternehmen dar.
Als letzten Punkt zum Thema Forecasting und im Einklang mit der fortschreitenden Digitalisierung, die bereits seit Jahren im Treasury vollzogen wird, lag die höchste Priorität zur Verbesserung der Cash Forecasts entweder auf der Ablösung alter, Excel-basierter Prozessen oder auf der Aktualisierung von bereits implementierter Software, um eine höhere Genauigkeit und Automatisierung zu erreichen.
Wenn Sie mehr über die Ergebnisse der Befragung erfahren möchten, können Sie hier unser Whitepaper herunterladen.
